Dieses Rennen hat mir schon bevor es überhaupt in Sicht war gedanklich zu schaffen gemacht. Die 56km mit in etwa 1500 Höhenmetern würden meine bisher längste Belastung werden. Die Wochen zuvor war ich mir also nicht sicher, ob ich das ganze im Renntempo durchhalten könnte. Ich wollte es trotzdem versuchen, und ging so nur mit dem Ziel, die Strecke zu bewältigen, an den Start. Meine Altersklasse war, mit Sicherheit aufgrund der Strecke, eher bescheiden vertreten. 


Bei wunderschönem Wetter ging es dann Sonntag um 8 los, Ankunft um kurz nach 9.

Warmfahren, Startnummer abholen und das übliche Prozedere.

Für mich stand von Anfang an fest: Heute fährst du Marathon, nicht Rennen. Genauso bin ich das ganze dann auch angegangen. In der Startaufstellung recht weit hinten angestellt, um dann einfach mal zu schauen, was so geht.

Die Runde führte aus dem Stadion in Dassel raus, über einen geteerten Weg zum ersten längeren Anstieg, der von Schotter auf Wiese wechselte. Oben angekommen gab es dann die erste kleine Abfahrt. Von da an ging es wieder berghoch, bis man erneut ein kurzes Stück bergab fuhr. Ein paar kurze,relativ flache Stücke führten nun zum langen Anstieg im Wald. Der Uphill wurde von zwei kurzen Trails unterbrochen. Anschließend wurde der steile Teufelsberg überwunden, nun folgte die schlammige Abfahrt, welche kaum zum ausruhen einlud. Durch sehr viel Matsch und zwei kleinere Steigungen war man ständig konzentriert. Ein paar schnelle Wege führten zu der nächsten Runde.

Nach dem Start zog sich das Feld am ersten Berg schon auseinander. Ich konnte mein Tempo fahren, und die ersten beiden Runden recht locker hinter mich bringen. Die Gruppe an sich habe ich öfter gewechselt, da ich berghoch eher schneller war als die Leute um mich herum, bergab jedoch aus Vorsichtsmaßnahmen nichts riskierte und somit auf den schlammigen Trails Zeit verlor. Die dritte Runde wurde schon härter, ich fand niemanden mit dem ich wirklich lange fahren konnte, wechselte spätestens am Berg die Gruppe. Es wurde immer härter, und die letzte Runde kam. Meine Kraft war, wie zu erwarten, am Ende, da ich Rennen bisher noch nicht über 40KM hinaus gefahren bin. Die letzte Runde wurde mit großer Anstrengung bewältigt, und am letzten Stück des Trails, welches mir zumindest ein wenig lag, und den nun folgenden flachen Stücken, sprintete ich Richtung Ziel, welches ich nach 3:40:13 vollkommen verspätet erreiche, was jedoch der Länge, dem Wetter, meinen sehr unvorteilhaften Reifen sowie meiner Einstellung zum Wettkampf zuzuschreiben ist.

Es sprang immerhin ein 63. Platz in der Langdistanz der Männer heraus ( 73 Starter ), das ins Ziel kommen war schon „Konkurrenz“ genug. Und der Sieg in der U19, da ich als jüngster Starter keine Konkurrenz hatte. Meine Altersklasse war nur auf der 28 Km Strecke vertreten, mit eher bescheidenen Zeiten. Nach 3 Rennen und 2 Siegen bin ich also Führender der Challenge Wertung in der U19 🙂


Letzten Endes aber ein schönes Rennen, mit Sicherheit auch viel schneller wenn die Strecke trocken gewesen wäre. Auf meiner ständigen Gruppenwechselei habe ich zudem viele nette Mountainbiker kennengelernt und freue mich schon auf das nächste Rennen.

Kollerbeck ist das Gegenteil eines langen Marathons, daher hoffe ich, mein Training entsprechend vielseitig aufgebaut zu haben.