Als wir aufwachen ist alles mit Raureif überzogen. Das Zelt lassen wir erstmal stehen, denn so kann es trocknen, während wir den Vulkan bezwingen. 7 km mit dem Rad zum Startpunkt des Wanderweges. Danach sind es zwar nur etwas mehr als 3 km, doch dafür super steil. Normal braucht man 3 Stunden, wir schaffen es in schlappen 35 min. Der Weg ist schon genial und bietet tolle Aussichten auf das Tal und die umliegenden Berge.  Das Erreichen des äußere Kraterrandes offenbart einen genialen Blick auf den neu entstandenen, aktiven Vulkankegel. Überall treten Schwefeldämpfe aus, so dass wir es besser lassen den inneren, aktiven Teil zu besteigen. Gut, daß Maarten dabei ist, denn allein hätte ich es sicherlich versucht diesen Teil auch noch zu besteigen.

Aus einem Zelt schaut plötzlich eine junge Frau heraus. Total verschlafen. War sicherlich eine kalte Nacht für sie hier oben. Sie will auch noch den inneren aktiven Berg besteigen. Erklärt uns, dass sie schon auf vielen Vulkanen gewesen ist und nie sei was passiert. Wir steigen wieder ab ins Tal und fahren zum Zeltplatz, wo gerade die anderen aufbrechen. Beobachten noch ein Huemul Hirsch, dieser sieht wie ein zu klein geratenes Reh aus.

Ab gehts zur Fähre. Doch es ist nicht mein Tag, zuerst rutsche ich im losen Schotter weg, dann verliere ich eine Gepäcktasche und mein Rad macht immer schlimmere Geräusche. Die Kette springt und hüpft oder so was ähnliches. Zu mindestens kann man nicht mehr rund treten. Manchmal fühlt es sich so an als ob Metall auf Metall schleift. Leider stelle ich fest, dass die Ritzel vom Kettenspanner nicht mehr das sind was sie mal waren. In die eine Richtung dreht sich das Ritzel garnicht mehr. Die Kette rutscht einfach über die Erhebungen weg. Erreichen trotzdem rechtzeitig die Fähre. Ruhen uns auf der 4 Stündigen Fahrt aus und genießen die Aussicht auf Berge, die den Fjord begrenzen. Als wir in Hornopirén ankommen, sehen wir direkt hinterm Ort einen super gleichförmigen Vulkan. Ein Vulkan wie aus dem Lehrbuch, denke mir jetzt müsste er noch ausbrechen, dann wäre das Schauspiel perfekt. Marten überrede ich, dass wir uns ein Zimmer teilen. Er wäre sonst zelten gegangen. Wir finden auch ein bike freundliches Hostel, es ist  ein schönes Haus mit geräumigen Zimmern, guten Matratzen und gutem Frühstück.