Auf geht es in Richtung Norden. Aus der Stadt heraus führt der Weg gleich ein bisschen bergauf über einen Minipass mit herrlichem  Ausblick auf Täler und Berge. Die Straße folgt einem Bachlauf der des öfteren von Bibern angestaut wird und sich so kleine Seen bilden. Ich treffe Peer aus Montreal der seine erster Radtour unterwegs ist. Er gibt mir einen guten Tip mit der App iOverländer, auf der man alle Möglichkeiten zur Übernachtung findet. Ob Shelter, Hütte, Zeltplatz usw. mit Beschreibung der Reisenden die diesen Platz schonmal aufgesucht haben. Wie sich später herausstellt, sehr hilfreich. Die Geschwindigkeiten von Peer und mir passen leider nicht im geringsten zueinander, so dass ich meine Tour alleine fortsetze.

Am Paso Garibaldi hat man einen Mirador mit herrlichem Blick auf den Lago Escondido. Radfahrer scheinen einige unterwegs zu sein, denn schon der dritte Reiseradler kommt mir entgegen. Nach kurzer Unterhaltung ziehen wir aber schon in unseren Richtung weiter. In Tolhuin wollte ich eigentlich nur einen Zwischenstopp einlegen, doch es kommen heftige Regenschauer runter und zwei weitere Radler sind schon in der Panaderia untergekommen. So bleibe ich und unterhalte mich mit David aus Holland und Vincent aus Spanien. Es trudeln noch mehr Radler ein. Zwei Kanadierinnen, noch ein Spanier und um 21 Uhr kommt auch Peer ziemlich erschöpft an. Der arme Kerl hat die Schauer voll abbekommen und sich ausgekühlt bis nach Tolhuin geschleppt. Alle sprechen ziemlich gut spanisch, nur ich nicht.  Da verstehe ich nur was wenn wir ins Englische wechseln.

Wir teilen uns mit fünf ein klitzekleines Zimmer mit drei Betten. Die beiden Frauen schlafen in einem anderen Raum. Bei uns ist kaum an schlafen zu denken, da Peer schnarcht als wollte er ganze Wälder fällen. Da helfen dann auch keine Ohrstöpsel mehr. Außerdem fehlt bei mir im Bett ein Brett, so dass die 5 cm dicke Schaumstoffmatratze sich versucht nach unten zu verabschieden. Aber man sollte nicht meckern, denn das Zimmer kostet nichts und eine warme Dusche gab es auch. Für alle Feuerlandradler der perfekte Treffpunkt, denn hier müssen und machen fast Alle einen Zwischenstopp. Als Informationstreffpunkt auch Gold wert. Langweilig wird es auch niemandem, denn fast jeder hat ein Paar Abenteuergeschichten parat.